~ Über mich ~Kleine große Selbstvorstellung Man hat mir
gesagt, ich soll ein bißchen was über mich und meine Arbeit
schreiben. Kurz zusammengefaßt würde das heißen: Medien, um der Sucht nachzukommen: für 2D-Arbeiten
Für 3D-Arbeiten
Vor langer, langer Zeit...Geboren wurde ich am 3. April 1974 in
Frankfurt am Main als
verspäteter Aprilscherz. Auf meine Persönlichkeit hat sich
das aber
nicht wirklich ausgewirkt – hoffe ich. Meine erste Tat war, sobald man mich mit Wachsmalstiften und Papier versorgt hatte, zu versuchen, diese komischen Höckerviecher abzukritzeln. Die sahen dann zwar allesamt aus, als wären sie schwerst mißgestaltet, aber immerhin – ich hatte entdeckt, daß dieses Gekrikel auf Papier mir Spaß machte. Ich blieb dann vorerst auch bei Kamelen und habe in den nachfolgenden Wochen sämtliche Papierschnipsel in Reichweite mit dem Getier bekleckst. Während des Teils meiner Kindheit, den
ich in Saudi Arabien
verbracht habe, bin ich irgendwann von Kamelen auf Pferde umgestiegen.
Ich glaube, fast jedes Mädchen zeichnet mal Pferde. Manche bleiben
dabei, manche geben es auf. Meine Pferdephase war ziemlich lang. Ich
glaube, sie ging, bis ich so ca. 20 war. Immerhin mehr als
fünfzehn
Jahre, gezählt vom Teppicherlebnis... ... landete ein Drache in einer ZeitungDann gab es Jahre später wieder ein
Schlüsselerlebnis: Es hatte Flügel (ich hatte damals, im Alter von 10 Jahren, eine ziemlich ernsthafte Flugfixierung, weil wir zwischen Saudi Arabien und Deutschland öfter hin und her jetteten – ich liebte Flugzeuge und Fliegen!), es war so groß wie ein Jumbo, wenn nicht gar noch größer, und es spuckte Feuer (ich zündelte als Kind gerne – tue es heute noch. Wahrscheinlich bin ich Hobbypyromanin). Also wurden die Pferde abgelöst von
Drachen. Ab da ging es
kontinuierlich weiter. Pferde und Drachen, Pferde mit Flügeln,
Einhörner, noch mehr Drachen, etc. Drachen, Pegasi, Einhörner und anderes
Getier haben mich durch
diese Zeit begleitet. Ich denke, das war auch die Phase, in der ich
bemerkt habe, daß alles irgendwie auf einen Hintergrund
zusteuert. Die
meisten meiner Texte und Bilder – und Bilder zu Texten – waren recht
konsistent aus einem Hintergrund abgeleitet, den ich aber irgendwie nie
wirklich greifen konnte. Das kam erst einige Jahre später mit der
echten Erkenntnis, daß das, was da in meinen Ideen herumtobte,
eigentlich genausogut mal geordnet und aufgeschrieben werden
könnte. Von Drachen, Uni, Stricksocken, England und PernNach meinem Abitur gab es erstmal eine kleine Zeichenschlappe, aber mit Beginn der Uni hatte ich wieder Zeit – und Gelegenheit – zu zeichnen. Nach einem halben Semester oder so hatte ich verstanden, daß einige in Seminaren und Vorlesungen Socken strickten oder Briefe schrieben. Ich zeichnete eben. Als kleine Randnotiz muß ich anmerken, daß mir als Erinnerung an diese Zeit die Erkenntnis geblieben ist, daß nicht nur Frauen Socken stricken können und Männer sich benachteiligt fühlen (wenn sie Socken stricken), wenn der Dozent von 'sockenstrickenden KommilitonINNEN redet. Also, Obacht bei der Wortwahl! Und wieder ging es weiter mit Drachen und Einhörnern und anderem seltsamen Getier. Ganz entscheidend dabei wirkten sich zwei Sprachaufenthalte in England aus, in denen ich zum ersten Mal mit der Originalausgabe von Anne McCaffreys 'Drachenreiter'-Serie in Berührung kam. Damals hatte noch Steve Weston für Corgi
die Titelbilder für
die Romane gestaltet. Ich war sofort völlig fasziniert von diesen
Drachen, denn sie waren die schönsten, die ich jemals gesehen
habe.
Groß (sehr wichtig!), glatthäutig (mal eine erfrischende
Abwechslung zu
den ewigen geschuppten Viechern!) und mit Doppelflügeln die
segmentiert
waren wie die von Libellen. Das Vogel-Drache-PrinzipEinige Semester später, während meiner Biologie-Seminare erzählte uns unser Dozent einiges über Vögel, deren Innenleben, den Aufbau des Atmungssystems und vor allem ihre körperlichen Abweichungen, die ihnen das Fliegen erlaubten. In dem Zusammenhang kam wieder die Erinnerung an Westons Drachenentwürfe, die ich bis dahin immer wieder versucht hatte, für meine eigenen Drachenkreationen abzuzeichnen und zu modifizieren. Das war die 'Heiße Phase', in der ich mich dann wirklich intensiv mit Anatomie auseinandersetze und sogar anfing, im Wahn eine Drachenanatomie zu zeichnen und zu schreiben. Im selben Jahr begann ich damit, meinen konsistenten Hintergrund für alle meine früheren Bilder und Texte niederzuschreiben. Es entstanden auch eine Unmenge an Bildern und Skizzen, die sich bald in meinem Zimmer stapelten. Da ich in diesem Jahr das erste Mal ernsthaft Kontakt zum unsäglichen Hobby 'Rollenspiel' hatte, wuchs eine Idee in mir, die aber noch nicht ganz spruchreif war. Vorerst werkelte ich in Bild und Text an
meiner
Drachenanatomie, zeichnete das erste Mal konsequent mit Buntstiften und
quasselte mich auf Rollenspielsitzungen um Kopf und Kragen (etwas, was
ich auch heute noch tue – das Quasseln, meine ich... okay, auch das
Rollenspielen). Huch, das kann man ja... umdrehen!Seit 2000 habe ich konsequent damit begonnen, meine Aufschriebe dieses einen und konsistenten Hintergrund zu organisieren. Dabei heraus kam meine eigene Geschmacksrichtung einer Rollenspielwelt und ein Spin-off dieser Rollenspielwelt. Beide, Kinthara und das zugehörige Sittich-Rollenspiel Psittacora begleiten mich noch heute und sind wohl zu 95% Auslöser und Ursache meiner Zeichenausbrüche (es gibt unglaubliche viele Drachen und fliegende Viecher im Kinthara-Universum... aber wer hätte sich das denn nun gedacht, was?) 2003 passierte aber auch etwas ganz anderes:
Ich wurde das
erste Mal mit der 3D-Welt konfrontiert, und zwar in Form von Poser 4,
das damals noch von Curious Labs vertrieben wurde. Mit Poser 5 begann mein halbwegs ernsthafter Einstieg in die Welt der Texturen für 3D-Objekte. Was ich vorher auf Papier exerziert hatte, ging jetzt auf einer vordefinierten Pixelfläche auf Texturtemplates weiter. Mein schon leicht altersschwacher Scanner wurde gefoltert und getreten, um vorgezeichnete Bilder einzuscannen, die ich dann nachbearbeitete, zerschnibbelte und deformierte, bis sie auf die Haut der armen Victoria 3 (das führende menschliche Modell für Poser von DAZ3D) paßten und daraus Bodypaints und Tattoos wurden. Erst landeten die Produkte meines Schwitzens und Fluchens in der Freebie-Sektion von Renderosity, dann kam ich durch Zufall und Umwege an das Dasein eines Merchants. Seit 2004 verkaufe ich über Renderosity und PoserPros meine Bodypaints, wobei ich immer wieder mit anderen Merchants zusammenarbeite, die eine Basishaut aus digitalen Fotos erstellen. Es ist recht simpel: erst schwitzt einer im Team, um die Basishaut zu bauen, dann rücke ich an und pinsle mein Paint drauf. Dann fluchen beide Parteien gemeinsam, weil wieder irgendwas nicht paßt – aber ist das nicht ein ganz normaler Arbeitsprozeß in einem Team? Spätestens seit Poser 5 und seinem damals
so gefeierten neuen
FireFly-Renderer wurde es auch etwas technischer und ich begann, mich
etwas in die technische Seite von Poser zu wühlen. Ich sage jetzt
lieber nicht, was für Flüche mir gerade diese Facette des
poserns schon
abgerungen hat. Immerhin, die meisten Tapeten in meinem Zimmer hat es
nocht nicht abgeätzt. Der Kampf mit der Geraden – und gaaaanz viele SchiffeEtwa zum selben Zeitpunkt fiel mir mehr oder weniger auch mein erster Illustrationsauftrag in den Schoß. Ich hatte schon einige Zeit mit der Idee geliebäugelt, für Rollenspielverlage zu zeichnen, aber die Konkretisierung schreckte mich doch irgendwie ab. Wen ansprechen, wo, wie... Und überhaupt, Illustratoren im Rollenspielsektor waren für mich immer irgendwie Halbgötter gewesen. Dann entstand aus einem “Schaunmermal” ein
“Würdest du uns Schiffe zeichnen? Ganz viele davon?” Also saß ich dann erstmal da, aufgeregt
wie ein Karnickel auf
der Flucht vor dem Habicht und überlegte, was es denn an
Decksplänen
für Schiffe zu systematisieren gab. Der Fluch der Deckspläne oder...Von den Schiffen kam ich erstmal nicht so schnell los. Ich habe nach MSPK zwar schon fast gemeint, Salzwasser zu riechen, wenn jemand in meiner Nähe von Seefahrt auch nur sprach, aber das hinderte niemanden in meinem Umfeld daran, mich mit dem Decksplanmarathon aufzuziehen. Eine (halbe) Horrovision kam dann auf mich zu,
als ich wieder
nach Schiffen gefragt wurde – diesmal von Seiten der Call of
Cthulhu-Redaktion. Nein, im Ernst, ich habe nichts gegen Schiffe! Und so weiter...So, das ist nun erst einmal das Ende meiner 'kleinen' Vorstellungsrunde. Ich hoffe, ich habe den werten Leser bis hierhin nicht tödlich gelangweilt. Über meine Arbeiten selbst hab ich noch nicht so viel erzählt, und dazu gibt es eigentlich auch nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Ich bevorzuge eher trockene Medien, wenn es auf's Papier zurückgeht. Also Bleistift, Buntstifte, etc. Aber um Gottes Willen keine Pastellkreiden – ich bewundere Leute, die mit Pastell umgehen können. Für mich sieht das wie eine bunt-schmierige Stauborgie aus, bei der alles angestäubt wird, was eigentlich gar nicht befärbt werden soll. Mein Ausflug in die Malerei beschränkt
sich momentan auf Aquarellfarben oder vielmehr naß vermalte
Aquarellbuntstifte. Die erwähnte Australienmafia ist
übrigens auch meine ewige Inspirationsquelle. Nunja, komme ich zum obligatorischen und
bisher vernachlässigten Teil: Was mich sehr überrascht hat ist die
Einstufung meiner Bilder von manchen Betrachtern in den Gothic-Sektor. So, mir bleibt jetzt nur zu sagen, daß
ich mich bedanke, wenn Du so weit gelesen und es auch ausgehalten hast. Meine Arbeiten im WebZum Schluß noch einige Weblinks, wo meine Arbeiten (und Produkte) zu sehen sind – natürlich, wer kommt heutzutage schon ohne Eigenwerbung aus – das ist Business! Poserprojekte Online-Galerien
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